Angebot in Halles Top-Lagen wird knapp

Während die Bevölkerung Halles seit mehreren Jahren kontinuierlich wächst, stagniert der Wohnungsbau in der Stadt auf niedrigem Niveau. Besonders bei Topobjekten und in Spitzenlagen übersteigt die Nachfrage das existierende Angebot. Die knapper werdenden Bauflächen in sehr guten Wohnlagen verteuern den Neubau von Top-Objekten hier deutlich. Das wirkt sich auch auf die Preise von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen in diesem Segment aus, die ebenfalls teurer werden. Im Vergleich dazu sind die Preise in den mittleren Lagen nach Angaben des Immobilienverbandes Deutschland Mitte-Ost (IVD Mitte-Ost) als stabil einzustufen. In den einfachen Lagen registrieren die Immobilienprofis sogar einen leichten Rückgang.


„Die Abwanderung aus den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts und der Zuzug in die mittelgroßen und großen Städte birgt für den Immobilienmarkt unterschiedliche Herausforderungen und Risiken, vor allem aber Chancen, die es jetzt abzuwägen und zu nutzen gilt“, sagt Karl-Heinz Weiss, Regionalvorsitzender des IVD Mitte-Ost. Immer mehr Menschen wollen Wohnen, Arbeiten und Leben bequem verbinden und steigern in den Städten die Attraktivität vor allem jener Wohnlagen, die diese Perspektiven und Infrastrukturen bieten. Die hier steigende Nachfrage hat dem Preisgefüge des Wohnungsmarktes eine zusätzliche Dynamik verliehen.

Niedrige Bauzinsen und die unsichere Wirtschaftssituation machen die Investition in Eigenheime zu einer nach wie vor beliebten Option. Der IVD Mitte-Ost geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. In der Stadt Halle sind die Flächenpreise für Baugrundstücke für freistehende Ein- oder Zweifamilienhäuser im vergangenen Jahr auf bis zu 220 €/qm in sehr guten Wohnlagen gestiegen. Die Preise für Reihenhäuser sind vergleichsweise konstant geblieben und liegen in sehr guten Wohnlagen bei bis zu 200 €/qm. Für bezugsfertige freistehende Eigenheime müssen bis mittlerweile mehr als 350.000 € in den Bestlagen gezahlt werden. In Ausnahmefällen – wie Beispiele in Top-Lagen zeigen – werden mittlerweile sanierungswürdige Immobilien erworben und abgerissen, um für das eigentliche Bauobjekt Platz zu schaffen.

Auch Eigentumswohnungen als Kapitalanlage erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Sowohl bei Neubauten als auch im Bestandssegment steigen die Preise. Spitzen-Neubauobjekte in Toplagen kosten bis zu 2.400 €/qm. Bestandsobjekte mit sehr gutem Wohnwert erzielen Preise bis 1.450 €/qm.

„Die Gesamtbetrachtung zeigt, dass Mieter immer mehr Komfort wollen und dass dadurch offensichtlich nicht mehr in allen Ausstattungsklassen und Lagen ausreichend Angebot vorhanden ist“, sagt Dirk Radde, Vorstandsmitglied des Immobilienverbands Deutschland in der Region Mitte-Ost und Immobilienmakler in Halle. Mitunter sind Mieter mittlerweile - anders als noch in den vergangenen Jahren - bereit, die Maklercourtage selbst zu zahlen, solange sie nur ihre Traumwohnung finden. Spitzenmieten für Wohnungen in bevorzugten Lagen wie Kröllwitz und im Mühlwegviertel liegen mittlerweile bei einem Quadratmeterpreis von bis zu 9,50 Euro. Mit Preisnachlässen sollten Mieter in Zukunft nicht rechnen. Demgegenüber bleibt allerdings festzustellen, dass in Sachsen-Anhalt keine Unterversorgung mit preiswertem Wohnraum herrscht.

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