Deutschland kommt beim Wohnungsbau nicht vom Fleck. Die Gesamtzahl der neu gebauten Wohnungen ist im vergangen Jahr zwar nur um 0,6 Prozent gesunken. Doch setzt sich der schon seit Jahren anhaltende Negativtrend insbesondere beim privaten Wohnungsbau dramatisch fort: Im Vergleich zu 2022 wurden 9,3 Prozent weniger Einfamilienhäuser gebaut.
„Das sind 7.200 Familien, die ihren Traum vom Eigenheim nicht umsetzen konnten“, sagt der Präsident des Immobilienunternehmer-Verbandes IVD, Dirk Wohltorf, und fordert die Politik auf, aus der tiefgreifenden Krise des privaten Wohnungsbaus sofortige Konsequenzen zu ziehen. „Die Bildung von Wohneigentum muss für die breite Mitte der Gesellschaft wieder erleichtert werden. Wenn der Negativtrend nicht gestoppt wird, ist die private Vermögensbildung zur Altersvorsorge ebenso gefährdet wie den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sorgt sich Wohltorf. „Auch viele Arbeitsplätze in Bauindustrie und Handwerk sowie verbundener Wirtschaftszweige wie der Möbelwirtschaft stehen auf dem Spiel. Schon jetzt gibt es dort verbreitet Kurzarbeit.“
Der IVD-Präsident geht davon aus, dass in diesem und den nächsten Jahren noch weniger Wohnungen gebaut werden. „Wie Leuchtfeuer warnen die monatlichen Katastrophenzahlen vom Einbruch bei den Baugenehmigungen vor dem, was auf Deutschland zukommt. Deshalb muss es jetzt heißen: Grunderwerbsteuer runter, Baustandards senken, Förderprogramme im Bundeshaushalt absichern, Schuldzinsenabzug für Immobilienfinanzierungen von der Einkommenssteuer.“
Pressemitteilung vom 23. Mai 2024