Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) in Baden-Württemberg sollen Zugriff auf KfW-Mittel erhalten. Am 25. Oktober beschloss die Landesregierung ein allgemein zugängliches Durchleitungsangebot bei der baden-württembergischen Staatsbank für so genannte Verbandsfinanzierungen. Das ermöglicht WEGs den Zugang zu den Finanzierungsangeboten der KfW, namentlich für energetische Sanierungen oder den behindertengerechten Umbau. „Baden-Württemberg ist das erste Flächenland, in dem WEGs künftig die Modernisierung ihrer Gebäude mit vergünstigten Darlehen finanzieren können“, sagt IVD-Präsident Jens-Ulrich Kießling. Der IVD begrüßt den Beschluss der grün-roten Landesregierung. „Wir hoffen, dass weitere Bundesländer sich anschließen oder eine ähnliche Regelung finden werden.“
Bislang war es für WEGs außerordentlich schwierig, KfW-Darlehen zu erhalten. Denn nicht die Gemeinschaft als Ganzes, sondern allenfalls ihre einzelnen Mitglieder können Kredite grundbuchlich absichern. Der dadurch entstehende Verwaltungsaufwand hat sich in der Vergangenheit meist als unüberwindbare Hürde für WEG-Kredite erwiesen. „Seit geraumer Zeit hat der IVD auf das Problem hingewiesen“, unterstreicht Erik Nothhelfer, Vorsitzender des IVD Regionalverbandes Süd. „Bankdarlehen sind gerade für WEGs wichtig, weil diese mit der Modernisierung oftmals hinterherhinken. Meist reichen die Rücklagen schlichtweg nicht aus, um die erforderlichen Maßnahmen in vollem Umfang und in einem Zug durchzuführen. Das hat dann zur Folge, dass nur das Notwendigste erledigt wird. Die angekündigten Bürgschaften der L-Bank werden nun hoffentlich Abhilfe schaffen und Eigentümergemeinschaften in Baden-Württemberg die zügige Kreditbewilligung ermöglichen.“ Derzeit werden im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium noch die Details erarbeitet. Ab dem 1. Januar 2012 sollen die Bürgschaften dann als Bestandteil des neuen Landeswohnraumprogramms zur Verfügung stehen.
Durch Bürgschaften der L-Bank können WEGs unkompliziert an zinsgünstige Kredite aus dem KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ gelangen. „Das KfW-Angebot existiert seit Jahren“, berichtet Kießling. „Bisher allerdings wurden die Darlehen kaum in Anspruch genommen – obwohl der Bedarf da ist.“ Darauf hat auch die grüne Bundestagsfraktion hingewiesen. In einer Kleinen Anfrage forderten die Grünen am 23. September von der Bundesregierung Informationen über die gegenwärtige Situation von WEGs und geplante Maßnahmen zu ihrer Besserung. „Aus dem Dokument ist ersichtlich, dass die Grünen sich nicht nur Landes-, sondern auch Bundesbürgschaften für WEGs vorstellen können. Aus Sicht des IVD wäre dies ein sinnvoller Schritt“, kommentiert Kießling.
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