NRW: Kaufpreise für Wohnimmobilien unverändert

Köln, 31.03.2025 – Der „Immobilien-Preisspiegel NRW 2025“ des Immobilienverband Deutschland IVD West wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Köln veröffentlicht. Darin ist die Entwicklung der Kaufpreise für Wohnimmobilien an Rhein und Ruhr in den vergangenen zwölf Monaten genauso dokumentiert wie die Lage am Mietmarkt. Verkaufspreise und Neuabschlussmieten für insgesamt 161 NRW-Kommunen werden in der Datensammlung präsentiert. Wichtigste Botschaft: Nach dem Einbruch im Vorjahr haben sich die Verkaufspreise für Wohnimmobilien in NRW stabilisiert, während die Mieten weiter steigen.

Der Markt für freistehende Eigenheime, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen hat sich NRW-weit in den letzten zwölf Monaten stabilisiert. In keiner Region sind nach den teils deutlichen Rückgängen im Vorjahr nennenswerte Preisveränderungen zu beobachten. Vor allem in den Großstädten an Rhein und Ruhr manifestiert sich eine Seitwärtsbewegung, die Verkaufspreise für Wohneigentum sind dort nahezu auf demselben Niveau wie vor zwölf Monaten. „Nachdem wir im Vorjahr mit einem durch vielfältige Krisen bedingten Preisverfall auf dem Immobilienmarkt konfrontiert waren, hat sich in den letzten Monaten die Nachfrage wieder etwas belebt. Bei gleichbleibendem Angebot wirkte sich dieser Umstand stabilisierend auf die Verkaufspreise aus“, analysiert Peter Wallisch, 1. Stellv. Vorsitzender des IVD West, das nun vorgelegte Zahlenwerk. „Allerdings sorgen die hohen Bauzinsen von knapp 4 Prozent, die erneut gestiegenen Baufertigstellungskosten sowie die wieder sinkenden Baugenehmigungszahlen dafür, dass von einer echten Marktbelebung keine Rede sein kann. Es wird ganz einfach viel zu wenig gebaut.“

Daher ist das Immobilien-Preisniveau trotz der letztjährigen Delle weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Markt in NRW ist allerdings äußerst heterogen. Wenn Käufer also in Köln oder Düsseldorf für ein freistehendes Eigenheim in mittlerem Wohnwert zwischen 640.000 und 720.000 EUR investieren müssen, lohnt bisweilen ein Blick ins Umland. Eine vergleichbare Immobilie kostet beispielsweise in Mettmann 435.000 EUR, in Kaarst 470.000 EUR, in Willich 490.000 EUR und in Neuss 520.000 EUR. Im Kölner „Speckgürtel“ sind folgende Preise zu beobachten: Pulheim 600.000 EUR, Frechen 500.000 EUR, Bergisch-Gladbach 445.000 EUR, Hürth 395.000 EUR und Leichlingen 385.000 EUR.

In etwas weiter entfernten Kommunen lassen sich im gleichen Segment auch noch Angebote unterhalb der 300.000-EUR-Schwelle finden. Hier sind bspw. Remscheid, Wesel, Siegen oder Heinsberg zu nennen.

„Aufgrund weiterhin zäher Neubautätigkeit ist allerdings generell das Angebot knapp und es ist mit erneuten Preissteigerungen zu rechnen. Gerade in einigen mittleren und kleinen Kommunen lässt sich dieser Trend bereits beobachten“, wagt Peter Wallisch einen Blick in die nahe Zukunft und nennt folgende Beispiele: In Bedburg, Detmold, Gevelsberg, Nottuln und Rheinbach bspw. legten die Preise für Einfamilienhäuser in den vergangenen Monaten wieder um durchschnittlich 2-4 Prozent zu.

Ganz Ähnliches gilt für das Segment Eigentumswohnungen. Auch hier waren seit 2023 aufgrund spürbarer Kaufzurückhaltung teils deutliche Preisabschläge zu beobachten gewesen. Die Fertigstellung neu gebauter Eigentumswohnungen hingegen war wegen der angespannten Gesamtsituation im abgelaufenen Berichtszeitraum zahlenmäßig geringfügig. Daher blieben die Preise zuletzt auch hier im Durchschnitt relativ stabil. Die Entwicklung über die letzten beiden Dekaden verdeutlicht die unterschiedlich strukturierten Regionalmärkte. Während bspw. in Duisburg eine gleichmäßig moderate Steigerung der Kaufpreise zu beobachten ist, haben sich in Köln die Preise neuer Eigentumswohnungen seit zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Wohnungsmieten steigen weiter

Auch in den letzten zwölf Monaten kannten die Mietpreise nur eine Richtung: NRW-weit stiegen die Mieten im Durchschnitt um 2 – 5 Prozent. „Sehr geringe Baufertigstellungszahlen bei extrem gestiegenen Baukosten waren neben der konstant hohen Nachfrage hier die Treiber,“ erläutert Julia Braschoß, Stellv. Vorsitzende des IVD West aus Köln. „Aufgrund der krisenbedingten Unsicherheiten wagten viele Mieter weiterhin zu selten den Schritt ins Eigentum.“ Die so begründete längere Verweildauer und das mangelnde Angebot sind die wesentlichen Gründe für gestiegene Mieten in ganz Deutschland und somit auch in NRW. Braschoß bedauert, dass auch in naher und mittlerer Zukunft keine Verbesserung der Situation in Sicht ist: „Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen war in NRW 2024 das vierte Jahr in Folge rückläufig. Bei einem Minus von 7 Prozent rücken die ehrgeizigen Ziele der Politik leider in weite Ferne.“

Unabhängig davon, ob es sich um Altbau, Bestand oder Neubauwohnungen handelt, stiegen die Mieten landesweit an. Während in Städten wie Aachen, Leverkusen oder Bielefeld nur relativ geringe Steigerungen zu beobachten waren, haben sich bspw. in Paderborn, Meerbusch oder Köln die Mieten im Schnitt um mehr als fünf Prozent verteuert: Mieter müssen dort inzwischen für Bestandswohnungen im guten Wohnwert 12,- EUR (Paderborn), 13,50 EUR (Meerbusch) und 16,- EUR (Köln) Kaltmiete pro Quadratmeter zahlen. Mit 5,70 EUR wohnen Mieter in Lüdenscheid in diesem Segment hingegen NRW-weit am günstigsten.

Ansprechpartner

IVD West

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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