WEG-Verwaltungen vertreten die Eigentümergemeinschaften von Wohnanlagen mit mehreren Wohnungen. Dabei unterliegen sie dem Wohnungseigentumsgesetz. In den vergangenen Jahren hat der Umfang der Aufgaben in diesem Bereich stark zugenommen.
„Die Verwaltungen werden mehr und mehr zur verlängerten Werkbank des Gesetzgebers. Zum Beispiel haben sie die Angaben für den Zensus geliefert und Hilfestellung bei der neuen Grundsteuererklärung geleistet.
In Berlin kam das Hin und Her um den Mietendeckel hinzu. Neu sind die CO2-Steuer und die Verpflichtung zum hydraulischen Abgleich in den Häusern. All das frisst Zeit“, erklärt Kerstin Huth, die Vorsitzende des IVD Berlin-Brandenburg. Sie hat fast 30 Jahre lang eine eigene Hausverwaltung geführt und berät nun andere Verwaltungen.
Nicht nur der Arbeitsumfang für WEG-Verwaltungen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Auch die Kosten für das Personal, Büroräume und Software haben sich deutlich erhöht.
„Die Inflation macht vor unserer Branche nicht halt. Gleichzeitig erwarten die Kunden zurecht Services auf dem neuesten Stand, wie zum Beispiel die Kommunikation via Onlineportal“, sagt Kerstin Huth. Hinzu komme die gesetzlich verordnete Weiterbildungsverpflichtung. „Auch das kostet Zeit, die dann für andere Aufgaben fehlt.“
Kaum verändert habe sich hingegen die Vorstellung der Eigentümer vom angemessenen Honorar. „Mit 20 oder 30 Euro pro Monat und Einheit ist es heute nicht mehr möglich, eine gute WEG-Verwaltung zu realisieren“, weiß Kerstin Huth. Dennoch gebe es viele Eigentümer, die von dieser Vorstellung nicht abrücken möchten.