Das Statistische Bundesamt meldete für das erste Halbjahr 2011 95.000 neu genehmigte Wohnungen. Dies entspricht einem Zuwachs von 28,9 Prozent oder 21.300 Wohnungen. Der starke Anstieg der Baugenehmigungen gegenüber dem Vorjahr zeigt, dass der Wendepunkt beim Wohnungsbau nachhaltig erreicht ist. 2010 waren 6,8 Prozent mehr Wohnungen genehmigt worden als noch 2009.
Vom Anstieg profitierte in den ersten sechs Monaten vor allem der Bau von Wohnungen und in Mehrfamilienhäusern. In diesem Segment legten die Genehmigungen um 30,2 Prozent auf 37.754 Wohnungen zu. Der Anstieg im Bereich des Geschosswohnungsbaus ist besonders erfreulich und dringend notwendig, da es in Ballungsgebieten wie Berlin, Hamburg und München einen starken Nachfrageüberhang gibt. Wichtig ist jetzt, dass die Wohnungen auch tatsächlich gebaut werden.
Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung wären in den Jahren 2010 bis 2015 jährlich 193.000 neue Wohnungen nötig, um den Bedarf zu decken. Setzt sich der positive Trend im zweiten Halbjahr fort und es werden tatsächlich alle genehmigten Wohnungen errichtet, könnte dieser Richtwert erreicht werden. Dass dies nicht zwangsläufig eintreten muss, zeigt eine Analyse des CRES Center for Real Estate Studies für das Jahr 2010. Zwar seien rund 143.000 Wohnungen fertig gestellt worden. Im Gegenzug seien jedoch auch 27.500 Wohnungen durch Abriss und Umnutzungen vom Markt verschwunden, so dass in Summe der Wohnungsbestand nur um rund 115.000 Wohnungen gewachsen sei.
Neben dem Geschosswohnungsbau profitierte vor allem der Bau von Wohnungen in Einfamilienhäusern von der Gesamtzunahme. Mit rund 49.000 Wohnungen wurden 30,4 Prozent mehr Genehmigungen erteilt als im ersten Halbjahr 2010. Der Anstieg von Baugenehmigungen fiel mit einem Plus von 16,5 Prozent auf 8.832 Wohnungen vergleichsweise weniger stark aus.
August 2011
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